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Übersicht
In
der Vergangenheit wurden Greifvögel von Menschen gejagt, da man sie als
Nahrungskonkurrent für den Menschen ansah. Vor allem für kleinere Tiere, wie Hasen,
Hühner oder Tauben,
dienten sowohl den Menschen als auch den Vögeln als Nahrung. Erst vor etwa 40 Jahren wurde die Jagd auf Greifvögel in
Deutschland verboten. Seither haben sich die Bestände vieler Arten
wieder erholt, andere sind jedoch nach wie vor vom Aussterben bedroht
(siehe Liste unten).
Aber nicht nur die Jagd
hat den Greifvögeln zugesetzt. Auch die massiven Veränderung der
Landschaft, von Wiesen, Feuchtgebieten und Wäldern, bedroht viele
Greifvögel. Zudem hat die Verwendung von bestimmter Pestizide wie DDT in
der Landwirtschaft viele Greifvogelarten am Rande des
Aussterbens gebracht. Die Greifvögel, an der Spitze der Nahrungskette,
haben besonders viel der Gifte aufgenommen. Dadurch wurde die Schale
ihrer Eier zu dünn und der Nachwuchs war verloren. Durch den Verbot
einiger dieser Pestizide ist dieses Problem inzwischen wesentlich kleiner geworden.

Bild: © Alix Marina - Fotolia.com
Beratung zu IdO Hörgeräten Auch durch die aktive Hilfe des Menschen hat sich die
Situation der Greifvögel in Deutschland in letzter Zeit etwas verbessert.
Künstliche, sichere Nistplätze wurden und werden geschaffen, die Brutplätze werden
geschützt und bewacht. Vereinzelt werden Greifvögel in den Wintermonaten
auch gefüttert, was allerdings wegen des Eingriffs in die Natur umstritten ist. Auch die tierärztliche
Versorgung kranker oder verletzter Greifvögel und die spätere
Wiederaussetzung ist eine aktive Hilfeleistung der Menschen.
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Liste der Greifvögel in Deutschland
(sortiert nach Häufigkeit) |
In Deutschland
lebende Greifvögelarten |
Name der Art |
Häufigkeit in Deutschland
(Durchschnitt aus verschiedenen Schätzungen, Bestände
im Frühjahr, also ohne Jungvögel, Stand 2011) |
Lebensraum |
Mäusebussard |
Häufigster Greifvogel-Art
in Europa, mehr als
100.000
Tiere dieser Art leben vermutlich in Deutschland. |
Wiesen, Felder, Wälder |
Turmfalke |
Häufigster
Falke,
knapp
100.000
Vögel leben in der BRD. Nach dem Mäusebusssard der zweithäufigste
Greifvogel in Deutschland. |
Felder und Städte |
Sperber |
Nach Mäusebussard und
Turmfalke der dritthäufigste Greifvogel Deutschlands (etwa
35.000
Sperber). |
Wälder und
Mischlandschaften |
Habicht |
Wieder häufig, etwa
30.000
Habichte dürfte es in D geben. |
Wald |
Rotmilan |
Der
Rotmilan is deutlich häufiger als der Schwarzmilan,
25.000 dieser Vögel in der BRD. |
Mischlandschaften aus
Wald, Feld, Wiese |
Wespenbussard |
Etwa
20.000
Wespenbussarde in Deutschland. |
Feld und Wald |
Rohrweihe |
Etwa
15.000
Rohrweihen leben in Deutschland. |
Feuchtgebiete
bevorzugt Schilf |
Schwarzmilan |
8.000
Schwarzmilane gibt es vermutlich in D. |
Nähe von Gewässer mit
Bäume |
Baumfalke |
Etwa
7.000
dieser Greifvögel in D. |
Waldrand und
Mischgebiete mit Baumbestand |
Wanderfalke |
Eher selten, circa
2.000 Wanderfalken in Deutschland. |
Überwiegend felsige
Gebiete |
Seeadler |
Etwa
1.200
Seeadler in D, vor allem an der Ostsee, nun auch wieder (selten) an
der Nordsee. |
Küste und
Binnengewässer |
Wiesenweihe |
Auch sehr selten, aber
etwas häufiger als die Rohrweihe. Bestände leicht zunehmend. Es gibt
wohl wieder über
1.000
Wiesenweihen in Deutschland. |
Feuchtgebiete, Moore,
offene Flusstäler u.a. |
Fischadler |
Ebenfalls sehr
bedroht, unter
1.000
dieser Greifvögel leben in Deutschland, vor allem an der Ostsee. |
Fischreiche Gewässer |
Schreiadler |
Sehr selten, etwa
300
Tiere vor allem in Mecklenburg-Vorpommern. |
Natürliche Wälder und
offene Naturlandschaften mit Gewässern |
Kornweihe |
Inzwischen sehr
seltene Greivogelart, etwa
150 Vögel, vor allem auf den Meeresinseln und in
Brandenburg. |
Felder und Wiesen |
Steinadler |
Sehr selten , weniger
als
100
Exemplare. |
In D nur in den Alpen. |
Sehr seltene oder
ausgestorbene Greifvögel (Auszug) |
Schlangenadler |
In Mitteleuropa
ausgestorben, Rückkehr möglich, aber bisher nicht erfolgt |
Zwergadler |
weniger als 10 Tiere
in Deutschland, war lange nicht vorhanden, Hoffnung auf Rückkehr,
1994 erste Brutpaar seit langem in D (Ostdeutschland) |
Rotfußfalke |
Zieht als Zugvogel
manchmal durch D, sehr selten auch Brutvogel |
Gänsegeier |
Einzelne Exemplare in
Deutschland immer mal wieder gesichtet. Seit etwa 10 Jahren sind
Sichtungen von
Gänsegeier häufiger |
Bartgeier |
In Deutschland
ausgerottet, in den letzten Jahren wieder einzelne Sichtungen von
Bartgeier in Süddeutschland |
Dazu gibt es noch weitere Greifvogelarten, die
bei uns nur noch als Zugvögel durchziehen oder ausgestorben sind.
Dazu zählen zum Beispiel der Würgfalke, der Schelladler, der
Kaiseradler, der Raufußbussard, der Habichtadler, der Eleonorenfalke oder als
Wintervogel der Merlin. |
Anmerkungen zur obigen Tabelle
(Liste)
- In Deutschland gibt es also mindestens 16 Greifvogelarten. Einige
weitere könnten in Deutschland bald wieder heimisch werden. Weltweit
gibt es knapp 300 Greifvogelarten, sehr viele leben nur in den Tropen.
- Weit mehr als jeder zweite Greifvogel in Deutschland ist entweder
ein Mäusebussard oder ein Turmfalke. Sieht man in Deutschland einen
großen Greifvogel ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Mäusebussard,
ein kleiner Greifvogel ist sehr oft ein Turmfalke.
- Die Bestände der Greifvögel sind insgesamt in den letzten Jahren
wieder angestiegen. Dies gilt auch für die Mehrzahl der seltenen Arten.
- Alle Greifvogelarten sind in Deutschland sind streng geschützt.
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