Biber |
||||||||||||||||||||||
Der Biber ist ein ganz besonderes Tier. Durch seinen Burgenbau inklusive dem Aufstauen von Bächen und kleinen Flüssen, den Kanalbau und das Abholzen von Bäumen verändert er Landschaften wie kein anderes Tier. Heute kommt der Biber wieder in vielen Teilen Deutschlands vor.
Verbreitung des Bibers Einst war der Biber ein sehr weit verbreitetes Säugetier. In praktisch allen Flussregionen waren die Tiere häufig anzutreffen. Etwa zur Zeit des Zweiten Weltkriegs hatten die Biberpopulation ihren Tiefpunkt in Europa. Vor allem durch die direkte Jagd sind die Biber in Europa und Asien fast ausgerottet worden. Danach, vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten, ist die Anzahl der Biber durch umfangreiche Schutzmaßnahmen wieder stark angewachsen. Heute kommt der Biber wieder in den Mehrzahl der europäischen Länder vor. In Deutschland gibt es wieder an vielen Flüssen und Bächen Biber. Am meisten gibt es in Ostdeutschland, Niedersachsen und Bayern. Die Elbe ist wahrscheinlich die einzige Region in Deutschland, wo der Biber nie ausgestorben war. Europaweit dürfte die Zahl der Biber in den nächsten Jahren die Millionengrenze überschreiten. Die größten Populationen gibt es im Westen von Russland, im Baltikum und in Skandinavien. Der europäische Biber wurde gerade noch rechtzeitig vom Aussterben gerettet wurde. Der Biber steht nach wie vor unter strengstem Naturschutz. Biber Aussehen Ein ausgewachsener Biber hat eine Länge inklusive Schwanz von über einem Meter. Sein Gewicht beträgt meist zwischen 20 und 30 Kilogramm. Der Biber ist somit das größte und schwerste Nagetier in Deutschland. Die Schwanzlänge beträgt etwa 30 cm. Typisch sind das dichte Biberfell und die langen Schneidezähne. Das Fell hat eine braune oder graue Farbe. Die Vorderfüße sind kleiner als die Hinterfüße und dienen, ähnlich wie die menschlichen Hände, als Greifwerkzeuge. Lebenserwartung Biber In freier Wildbahn erreichen Biber maximal 20 Lebensjahre, im Zoos werden sie bis zu 40 Jahre alt. Lebensraum der Biber Der Lebensraum ist im Wasser in Ufernähe. Biber bauen sogenannte Biberburgen, in denen sie leben. Zum Schutz vor Feinden ist der Eingang immer unter Wasser, das Wohnzimmer der Biber jedoch innerhalb der Burg über Wasser. Biberburgen werden oft über viele Generationen bewohnt und ständig erweitert. Sehr große Biberburgen sind somit in der Regel einige Jahrzehnte alt. Um genug Baumaterial zu haben, fällt der Biber große Bäume. Sie legen sogar Kanäle an, um die Bäume auf dem Wasser zu transportieren. Ist der Wasserspiegel zu niedrig, staut der Biber Bäche und Flüsse an. Er baut dazu Dämme aus Holz, Pflanzen und Erde. Ist der Wasserspiegel zu hoch, bauen die Tiere die Dämme wieder ab. Ziel der Maßnahmen ist es vor allem den Eingang der Burg unter Wasser zu halten, den Wohnraum aber über Wasser. Oft gibt es in einem Umkreis von vielen Metern um Biberbauten keine Bäume mehr. Die Biber leben meistens in Kleinfamilien (Eltern und Kinder bis 2 Jahre). Ernährung der Biber Biber sind reine Vegetarier. Ihr Lieblingsessen ist Baumrinde. Daneben stehen auch verschiedene Pflanzen auf dem Speiseplan. Feinde der Biber Die natürlichen Feinde der Biber wie Bären, Wölfe und Luchse kommen in Deutschland kaum vor. Der Hauptfeind ist nach wie vor der Mensch. Seit Biber unter strengem Schutz stehen, breiten sich die Tiere mangels Feinde wieder schnell aus. Viele Biber sterben heute an Chemikalien im Wasser, im Straßenverkehr oder in Fischnetzen. Jungbiber werden von Raubfischen (z.B. Hechte) gefressen.
|