Geburtshelferkröte


Die Geburtshelferkröte (lateinisch: Alytes obstetricans, deutsch genauer: Nördliche Geburtshelferkröte) ist eine etwa 3-5 cm große, vorwiegend nachtaktive Amphibie aus der Gattung der Froschlurche. Ihr Lebensraum erstreckt sich vornehmlich über Südwesteuropa und Westeuropa. Sie kommt aber auch in Deutschland und Teilen Mitteleuropas vor. Ihren Namen verdankt die Geburtshelferkröte spezifischen Eigenheiten bei der Fortpflanzung. Die Männchen tragen die Eier viele Wochen auf dem Rücken mit sich rum.

Typische äußerliche Merkmale der Geburtshelferkröte sind ein starker Körperbau, eine spitze Schnauze, kurze, stämmige Beine sowie gelbe Augen. Die Tiere werden nicht länger als 5 cm, die Weibchen sind meist etwas größer als die Männchen. Der Körper ist braun, die Haut hat viele Warzen. Die Unterseite ist fast immer heller als die Oberseite.  Männchen und Weibchen sind äußerlich sogar von Experten schwer zu unterscheiden.

Bevorzugter Lebensraum sind vor allem wärmere und sonnige Gebiete mit Wasserstellen. An die Gewässer selbst stellt die Geburtshelferkröte, speziell auch bei der Paarung, keine nennenswerten Ansprüche. Es können Seen oder Tümpel, aber auch langsam fließende Bäche oder Seen sein.

Ein ungewöhnliches Verhaltensmerkmal der Geburtshelferkröte ist ihr ungewöhnliches Paarungsverhalten. Anders als für Froschlurche gemeinhin typisch, erfolgt der Paarungsvorgang nämlich nicht in oder an einem Gewässer, sondern an Land. Dieser Prozess kann bis zu zwei Stunden in Anspruch nehmen und beinhaltet eine Reihe komplexer Abläufe. Manchmal paaren sich die Männchen auch mit mehreren Weibchen. Das Männchen trägt die Eier (Larven) etwa sieben Wochen mit sich rum. Die Larven werden dann zu einem See gebraucht, wo sich aus ihnen Kaulquappen entwickeln.

In Deutschland ist die Geburtshelferkröten fast nur in der Mitte der Bundesrepublik verbreiten. Im Süden ist sie sehr selten, im Norden fehlt sie ganz. Im Wesentlichen erstreckt sich ihr Siedlungsgebiet von Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie Hessen und Nord-Bayerns bis nach Rheinland-Pfalz. Ein weiteres, kleiner Verbreitungsraum der Geburtshelferkröten sind Randlagen des Schwarzwalds. Allerdings werden ihre Lebensräume fortschreitend vom Menschen zerstört, weswegen sie laut Bundesnaturschutzgesetz zu den streng geschützten Arten zählen. In den letzten Jahren hat sich das Vorkommen des Geburtshelferkröten in Deutschland stabilisiert.
 

 

 

 
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